Auf diese Reise haben wir uns nicht nur fast ein ganzes Jahr gefreut, wir waren auch fast genauso lange mit Vorbereitung und vor allem Einkäufen beschäftigt. Gut ausgestattet machte ich mich dann am Donnerstag, den 5. März 2020 zusammen mit meiner lieben Freundin Barbara im Taxi auf den Weg zum Frankfurter Flughafen. Mit an Bord war nach meinem Kreuzbandriss vor gut 6 Wochen auch eine gehörige Portion Unsicherheit, ob mein Knie wohl diese Belastung mitmachen würde... Schon beim Hinflug erreichte mein Gepäck nahezu das Maximal-Gewicht, was mich etwas in der Einkaufsplanung einschränkte... 
Ohne umzusteigen flogen wir direkt nach Keflavik, wo nach kurzer Wartezeit nach und nach auch der Rest unserer Gruppe ankam. Neben den Reiseleitern Tobias Franz (www.franzundspaeth.de) und Frank Fischer (https://www.ff-fotoschule.de) kam als Teilnehmer auch noch der Panorama-Spezialist und Fototrainer Hans Altenkirch (https://www.fineart-panorama.de) dazu. Schön war auch das Wiedersehen mit anderen Teilnehmern, die ich schon von vergangenen Fotoreisen kannte!
Die erste Nacht verbrachten wir in Reykjavik und checkten dort direkt im „Hotel Orkin“ ein bevor es ein Abendessen im nahen Restaurant „Potturinn Go Pannan“ gab. Danach ging es los zur ersten Nirdlicht-Jagd! Was wären wir aufgeregt! Leider kam uns auf dem Weg in Richtung Thingvellir Ein ordentlicher Schneesturm dazwischen, der aufgrund fehlender Sicht ein Weiterfahren unmöglich machte. So drehten wir mühsam auf der nicht-einsehbaren Straße wieder rum und machten uns vorbei an einigen Autos im Graben wieder auf dem Rückweg.  MIt einer kleinen Hoffnung vielleicht doch noch Nordlichter zu sehen hielten wir in der Gegend um Reykjavik zwar noch an, aber außer dem Sternenhimmel in klirrend Kalter weil windiger Nacht gab es nichts mehr zu sehen... 
Am nächsten Morgen machten wir uns wieder auf den gleichen Weg und von dem Schneesturm der Nacht war nichts mehr zu sehen. So fuhren wir also endlich zum Thingvellir Nationalpark, wo wir uns erstmals mit unseren Steigeisen bewaffneten und den Öxarafoss besuchten. Natürlich führte uns der Weg weiter durch den Nationalpark bis zur der Spalte zwischen europäischer und amerikanischer Platte. Nach einer ausgiebigen Wanderung ging es weiter zum beeindruckenden Gullfoss, wo uns der Wind fast weggeblasen hat. Pünktlich zum Sonnenuntergang errichten wir den Geysir Strokkur. Beim Einchecken in unsere nächste Unterkunft „Heradsskolinn Historic Guesthouse“ wurden wir erstmal mit der typisch isländischen Manier des Schuhe Ausziehens vor der Tür überrascht. Den Abend verbrachten wir mit einem guten Abendessen im Guesthouse. 
Am Samstag führe uns die Fahrt zunächst zum BRUARFOSS, den wir nach einer 4km-Wanderung vorbei an weiteren kleinen Wasserfällen erreichten. Welch ein Traum waren diese Farben! Dieser Wasserfall war für mich der schönste der ganzen Reise! Nach de, Rückweg und einer kleinen Mahlzeit im Auto führen wir weiter in Richtung Hochland. Denn am Rand dazu liegt ein eher unbekannter, wunderschöner Wasserfall namens Sigöldufoss. Hier war die Gruppe im letzten Jahr spektakulär mit dem Bus im Schnee stecken geblieben und auch unsere Fahr endete nach 2 abenteuerlichen Kurven endgültig vor einer riesigen Schneewehe. Beim Aussteigen lernten wir was isländischer Wind wirklich ist! Sagen wir mal so, nur die Kombination aus meinem Eigengewicht, dem schweren Rucksack und dem schweren Stativ hinderte mich am wegfliegen... Aufgrund des Sturm und einem Abstieg durch Tiefschnee gingen nicht alle Teilnehmer mit bis zum Wasserfall, doch diese Anstrengungen haben sich wirklich gelohnt! Auf der Rückfahrt wurden wir unterwegs noch mit einem schönen Sonnenuntergang belohnt bevor wir zum Abendessen wieder in unser Guesthouse zurückkehrten.
Dienstag Grieß es wieder packen und früh losfahren, so dass wir auf dem Weg noch einen herrlichen Sonnenaufgang bewundern konnten. Die Fahrt führte uns in Richtung Vik, genauer gesagt an den schwarzen Strand von Kirkjufjara. Danach besuchten wir in Vik die Kirche und das Einkaufszentrum, wo ich endlich einen Island-Pullover erstehen konnte! Direkt an der Ringstraße konnten wir dann bei der Weiterfahrt noch am Lavafeld Eldhraun sowie dem kleinen Wasserfall Fossalar anhalten. Rechtzeitig vor Sonnenuntergang erreichten wir den Gletschersee Jökulsarlon, wo ich einen Privatkurs für ein Sonnenuntergangspanorama von Hans bekam. Wir checkten danach schnell im „Kalfafellssradur Bed & Breakfast“ und nahmen ein schnelles Abendessen im nahen „Thorbergur Center“ denn wir hatten an diesem Abend noch ein großes Ziel: wir wollten endlich Nordlichter sehen und zwar über der Gletscherlagune! Zurück am Jökulsarlon bauten wir also unsere Stative auf und konnten unser Glück kaum fassen - es wurde grün am Himmel! Müde aber glücklich fielen wir an diesem Abend in unser Bett, nachdem wir wieder brav vor der Tür unsere Schuhe ausgezogen hatten...
Die Nacht war kurz denn bereits vor dem Sonnenaufgang ging es am nächsten Tag wieder los, dieses Mal zum Diamond Beach! Auch wenn es statt Sonne eher Schnee gab waren die Eisberge an Land und im Wasser faszinierend im zunehmenden Tageslicht! Später ließen wir uns beim Frühstück von Thora verwöhnen und fuhren danach weiter in Richtung Osten. Nächster Stopp war Stokksness mit seinem tollen Blick auf das Vesturahorn vom schwarzen Strand und umgebenden Dünen aus. Nicht weit war es dann zum nächsten Wasserfall, dem Skutafoss, wohin uns ein kurzer Fußweg führte. Beim verlassen des parkplatzes musste wir mal kurz den Bus aus einer Schneewehe schieben, aber darin hatten unsere Reiseleiter ja Erfahrung ;-) Auf der Rückfahrt sahen wir auch erstmals Rentiere (leider nur aus der Ferne) und hielten bei schönen Islandpferden an. Ein Teil der Gruppe besuchte zum Sonnenuntergang Nichteinhaltung die Gletscherlagune Jökulsarlon, wo sich dieses Mal auch von weitem ein paar Robben zeigten. Abendessen gab es erneut im „Thorbergur Center“ bevor wir den Tag in Thora‘s Küche ausklingen ließen. 

Fotograf: Frank Fischer

Die ursprünglich für den Dienstag geplante Gletschertour wurde bereits einen Tag zuvor vom Veranstalter Wegen Sturm abgesagt und auch für unsere Gegend war stärker Sturm angesagt. Wir mussten uns also überraschen lassen, ob wir fahren können oder die Straßen gesperrt werden... Nach dem Frühstück wollten wir zunächst noch einmal zum Diamond Beach, da es uns dort so gut gefallen hatte und es eh auf dem Weg lag. Unterwegs sahen wir ganz aus der Nähe eine große Herde Rentiere, was für tolle Tiere! Weit kamen wir allerdings nicht, da bereits die Brücke am Gletschersee  wegen Sturm gesperrt war.  So blieben wir also erst mal auf der Ostseite vom Diamond Beach. Dort lag allerdings nur wenig Eis, so dass wir erst mal einige Brocken nach vorne schleppten. Als dann allerdings Autos über die Brücke kamen, entschlossen wir uns zumindest die paar Meter bis auf die andere, interessantere Seite zu fahren. Welch gute Entscheidung! Denn hier saßen wir nun für über 4 Stunden fest... aber mit tausenden Eisblöcken am Strand und vielen Robben in der Bucht konnten wir uns die Zeit gut vertreiben. Als die Straßensperre dann schließlich aufgehoben wurde, fuhren wir schnell los, wer wusste schon wie lange das hält... Und so kamen wir grade mal 30km weit bis zur nächsten Sperre. Immerhin war es eine Tankstelle mit großem Parkplatz und dem „Cafe Vatnajökul“. So bekamen wir wenigstens etwas zu essen und zu trinken während wir wieder einige Stunden festsaßen. Erfreulicherweise trafen wir auch hier wieder auf Vanessa! Nach weiteren 2 Stunden konnten wir weiterfahren und sahen unterwegs nicht nur viele Räumfahrzeuge sondern auch Schneewehen am Straßenrand von der Höhe unseres Busses... Kurz vor dem dunkelwerden hielten wir noch a, direkt neben der Straße gelegenen Skogafoss, der zu dieser Zeit nahezu Mensch leer war. Ein seltenes Vergnügen! Schließlich trafen wir rechtzeitig im „Stracta Hotel“ in Hella ein um noch ein Abendessen zu bekommen und verbrachten den Rest des Abends bei leckeren Cocktails an der Bar. 
Am Mittwoch wollten wir dann das gestern verpasste Programm nachholen. Denn die ursprünglich geplante Tour ins Gjain war uns zu riskant, da nicht klar war ob man aufgrund der Schneeverhältnisse nach einer 6km Wanderung auch wirklich ans Ziel kommt... So fuhren wir erst zum Seljalandsfoss und dann zum wunderschönen Kvernufoss, wo wir nach einer kurzen Wanderung mit herrlichen Regenbögen im Wasserfall belohnt wurden. Auf der Fahrt zum nächsten Ziel gönnte ich mir dann auch mal die erste meiner gekauften „Instant Noodles Souper with chicken flavour“ und entschied danach den Rest doch lieber zu verschenken... Auf dem Programm stand nun ein weiteres Highlight: wir wollten trotz der abgesagten Tour zumindest noch einmal ganz nah an einen Gletscher. So fuhren wir zum Sölheimajökull und liefen am zugefrorenen Gletschersee entlang zum eigentlichen Gletscher. Dort sahen wir einige Touren gerade Abstiegen und beschlossen (verbotenerweise) ein Stück des gleichen Weges zu gehen. Welch ein Erlebnis, auf einem Gletscher zu stehen und das Eis anfassen zu können! Unser letzter Weg des Tages führte uns dann noch ans Kap Dyrholaey, wo wir riesige Wellen im Wind auf die schwarzen Felsen rollen sahen. Den Abend verbrachten wir wieder in unserem Hotel in Hella. 

Fotograf: Hans Altenkirch

Fotograf: Frank Fischer

Am Donnerstag führte uns der Weg dann leider schon wieder langsam zurück in Richtung Reykjavik. Erster Stopp des Tages war die malerische Strandakirkja, wohin uns der Weg von einem Schneepflug geräumt wurde, als hätte dieser nur auf uns gewartet. Danach wollten wir uns noch das riesige Geothermalgebiet der Reykjanes-Halbinsel anschauen. Zuerst wanderten wir zum Austurengjahver, einem dampfenden See in einer dampfenden Schwefellandschaft. Als nächstes liefen wir durch die dampfenden Quellen von Krysuvik und machten einen weiteren Stopp am zugefrorenen See Kleifarvatn. Unser letztes Ziel war die dampfende Quelle Gunnuvher direkt neben dem Leuchtturm Reykjanesviti. Zum Abendessen kehrten wir zurück nach Grindavik, wo wir im urigen Hafenlokal „Bryggjan“ speisten. Vorbei an der berühmten Blauen Lagune kamen wir schließlich im „Hotel Keflavik“ an, wo wir den letzten gemeinsamen Abend verbrachten.
Die meisten reisten schon früh aus Keflavik ab, aber Barbara und ich wollten das Wochenende noch in Reykjavik verbringen. Da Frank und Tobis auch erst später flogen, konnten wir mit ihnen in die Hauptstadt fahren statt den Bus zu nehmen. Auf einem ersten Rundgang durch die kleine aber schöne Stadt sahen wir die berühmte Konzerthalle Harpa und bummelten durch die Fußgängerzone. Da Frank dankenswerterweise einen Teil meiner Einkäufe in seinem nur halbvollen Koffer verstaute, konnte ich auch wieder shoppen :-) Wir wurden dann direkt vor unserem Hotel "42 - A Townhouse Hostel" abgesetzz und checkten in ungewohnten Komfort ein - im riesigen Zimmer befand sich sogar eine voll ausgestattete Küchenzeile! Da barbara leider von einer Erkältung getroffen wurde, verbrachte sie den Großteil des Wochenendes in diesem Zimmer... Ich entschied mich spontan für eine Superjeep-Tour um nocheinmal nordlichter zu sehen! Von einem "Monstertruck" wurde ich direkt am Hotel abgeholt und wir fuhren irgendwo ins nichts zwischen Reykjavik und Thingvellir. Es kamen immer mehr Jeeps, denn die Aussicht war grandios mit herrlichen Nordlichtern! So hatte sich diese Fahrt mehr als gelohnt und ich fiel müde aber zufrieden ins Bett!

Fotograf: superjeep.is

Den Samstag nutze ich um Reykjavik zu erkunden, die Innenstadt zu Fuß und die etwas außerhalb gelegenen Spots mit dem e-scooter! Nach einem guten Abendessen - genau wie am Vortag gab es Pizza im "Rossopomodoro" genau gegenüber vom Hotel - fuhr ich mit dem Bus noch zum Leuchtturm Grotta, wo sich der Sonnenuntergang aber leider hinter Wolken versteckte. Da die Nordlichter am Vorabend so beeindruckend waren, wollte ich kurzfristig noch einmal losziehen! Dieses Mal entschied ich mich jedoch für die günstigere Variante und buchte eine Bus-Tour mit "Reykjavik Exkursions". Die Fahrt ging - nachdem endlich alle eingesammelt und am Busbahnhof in den richtigen Bus verfrachtet waren - bis auf einen Parkplatz direkt am Thingvellir Nationalpark. Auch an diesem ABend wurden wir wieder mit Nordlichtern belohnt, wenn auch mit blossem Auge nicht ganz so gut zu sehen wie am Vortag. Müde und kalt fiel gegen 23 Uhr ich in meinen Sitz im Bus und schlief schon halb ein, als ich merkte dass wir wieder anhielten. Die Fahren hatten von der STraße aus stärkeres Nordlicht als zuvor gesehen und hielten auf einem völlig verschneiten Parkplatz neben der Straße an! Also wieder raus aus dem Bus und den Blick zum Himmel richten - einfach herrlich!!! Gänzlich durchgefroren ging es dann eine STunde später wieder in den Bus und dann wurde es spannend... Der erste Bus schaffte es erst beim vierten Versuch durch die Schneewehen auf die Straße, Nummer 2 hatte keine Probleme und dann kamen wir... Dreimal dürft ihr raten wer stecken blieb... Lange Geschichte kurz: Wir verliessen den  in Schieflage steckenden Bus zunächst, alle Versuche der Fahrer wieder frei zu kommen scheiterten und wir warteten (immerhin wieder drinnen) auf einen Ersatzbus... Dieser musste erst aus Reykjavik kommen, also dauerte es... Um es abzukürzen: statt gegen Mitternacht war ich dann um gegen halb 4 endlich im Bett...
Am nächsten Morgen ging es dann zeitig zum Flughafen und wir traten den Heimflug nach Frankfurt an...
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