Nun war ich also noch einmal auf dem Weg nach Island. Kurz nach unserer letzten Abreise änderte der Vulkan sein Verhalten grundlegend. Wo wir zuletzt noch mehrere aktive Krater sahen, spukte aktuell nur noch einer seine Lava in die Höhe. Dafür jedoch nicht mehr kontinuierlich sondern ähnlich einem Geysir in regelmäßigen Abständen. Und das so hoch dass die Lava-Fontänen sogar von Reykjavík aus sichtbar waren! Das musste ich natürlich selber sehen! Also flog ich wieder auf die Insel und landete bei herrlichem Wetter. Nach abwarten des PCR-Ergebnisses ging es gleich am Freitag los: vorbei an der schönen Kirche von Kalfatjörn und dem Helgufoss fuhr ich zum Nationalpark Thingvellir. Und auch dieses Mal war ich wieder nahezu alleine unterwegs!
Am Abend mache ich mich auf den Weg zum Vulkan und kam aus dem Staunen nicht mehr heraus, wie viel sich seit meinem letzten Besuch verändert hatte! Viele Täler, wo wir zuletzt noch liefen oder saßen, waren nun meterhoch mit Lava gefüllt. Dem Wind zum Trotz konnte ich mein so sehr gewünschtes Foto von oben sogar machen. Erst nach Sonnenuntergang gegen Mitternacht mache ich mich auf den Abstieg und beschloss die Mitternachtssonne noch für zwei weitere Spots zu nutzen. Also bewunderte ich die Lava-Fontänen noch aus der Ferne von einem Aussichtspunkt bei Grundarhverfi und am Sitz des isländischen Präsidenten Bessastadir. Danach fiel ich totmüde gegen halb 5 in mein Hotelbett.
Nach einer kurzen Nacht besuchte ich am nächsten Vormittag zunächst die malerischen Häuser vom Straumur Art Centre, bevor ich dann den Nachmittag am See Kleifarvatn (leider wieder ohne das Seeungeheuer zu Gesicht zu bekommen) und dem geothermalen Gebiet Seltun verbrachte.
Am Abend ging es nach einer Stärkung im “Papas” in Grindavík natürlich wieder auf den Vulkan. Heute war das Wetter deutlich unfreundlicher und wir wurden schon beim Aufstieg nass. Dafür gab es eine große Überraschung, denn am Morgen war Lava über den Damm geflossen und flutete jetzt schon weit das Tal in Richtung Straße. Da der Sonnenuntergang dank Regen und Wind eh ausfiel, war wenigsten die Nacht dieses Mal länger.
Nach längerem Überlegen entschloss ich mich auch am letzten Tag noch einmal auf dem Vulkan zu gehen. Diesmal parkte ich auf dem entfernteren der beiden Parkplätze, um mehr von dem neuen Lavafluss ins Tal Richtung Straße zu sehen. Das Wetter war wieder unbeständig aber immerhin konnte ich in kurzen windstillen Pausen noch einmal aus der Luft fotografieren.
Nach dem Abstieg gönnte ich mir - immerhin nach drei Aufstiegen in drei Tagen - zur Erholung und Entspannung ein Bad in der Blauen Lagune inklusive in-Wasser-Massage -ein Traum bei so wenig Touristen im Land! Auf dem Weg zum Flughafen besuchte ich dann als Letztes noch den Leuchtturm Holmsbergviti, bevor auch dieser Kurzurlaub schon wieder zu Ende war!